Tag 5: Besuch de Gaulles in München

Pflege der bayerisch-französischen Freundschaft

Am fünften Tag seiner Deutschlandreise wurde Charles de Gaulle vom bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard (1887-1980) in der Landeshauptstadt München empfangen. Während eines Besuches legte er einen Kranz am Grab des Unbekannten Soldaten vor der Ruine des Münchner Armeemuseums nieder und ehrte die deutschen Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 und des Ersten Weltkrieges.

Auch in München sprach de Gaulle vor einer begeisterten Menschenmenge („Es lebe München! Es lebe Bayern! Es lebe Deutschland! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!“). Die Ausgelassenheit der Zuhörerschaft wurde später vom deutschen Außenminister Gerhard Schröder (1910-1989) mit den Worten kommentiert: „Nun haben wir gedacht, de Gaulle bringt uns die Vereinigung, da nimmt er uns Bayern weg!“

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München: Reisetag 5 im Detail

Charles De Gaulle - Deutschlandreise 1962

Am 8. September 1962, dem fünften Tag seiner Deutschlandreise, besuchte Charles de Gaulle die bayerische Hauptstadt München, wo er vormittags von Ministerpräsident Hans Ehard (1887-1980) und dem Münchener Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel (1926-2020) empfangen wurde. Auf der Fahrt zur Residenz in der Innenstadt, dem Nachtquartier de Gaulles, wurde der französische Staatsgast wie an den Tagen zuvor von tausenden Menschen bejubelt.

Der Begrüßung durch Mitglieder der bayerischen Regierung im Prinz-Carl-Palais folgte ein Besuch des Münchner Armeemuseums, wo de Gaulle am Grab des Unbekannten Soldaten einen Kranz niederlegte und in der anliegenden Krypta die deutschen Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 und des Ersten Weltkrieges ehrte. Mit dieser symbolischen Geste und den spontan gesuchten Gesprächen mit deutschen Kriegsinvaliden konnte der französische Staatspräsident viele Sympathien gewinnen, nicht nur bei den Münchnerinnen und Münchnern.

Auf den Eintrag in das Goldene Buch der Stadt folgte eine obligatorische Ansprache de Gaulles auf dem Odeonsplatz, erneut in deutscher Sprache. Darin hob er hervor, dass zwischen Bayern und Frankreich eine besondere Beziehung bestehe, die von einem außergewöhnlichen Verständnis und gegenseitiger Zuneigung geprägt sei. Der General machte deutlich, dass auch in Zukunft auf dieser Freundschaft ein Schwerpunkt liegen müsse und endete mit den üblichen Schlussworten „Es lebe München! Es lebe Bayern! Es lebe Deutschland! Es lebe die französisch-bayerische Freundschaft!“. Den gewohnt überschwänglichen Jubel der Menschen kommentierte der deutsche Außenminister Gerhard Schröder (1910-1989) lapidar mit den Worten: „Nun haben wir gedacht, de Gaulle bringt uns die Vereinigung, da nimmt er uns Bayern weg!“

Den restlichen Tag gestaltete der Staatsgast mit einer Visite der Alten Pinakothek und dem Besuch einer Aufführung im Cuvilliés-Theater sowie einem abendlichen Bankett des Ministerpräsidenten.

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