Tag 4: De Gaulle zu Gast in Hamburg

Überzeugung der Studierenden und des Militärs

Auch die Hansestadt Hamburg, nächster Halt seiner Reise, bereitete Charles de Gaulle am 7. September einen feierlichen Empfang. Der Franzose begrüßte vor dem Rathaus rund 30.000 Menschen („Es lebe Hamburg! Es lebe Deutschland! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!“), bevor er in einer Rede im Audimax der Universität abermals die Notwendigkeit eines deutsch-französischen Bündnisses betonte, mit dem das Fundament für eine vertiefte Zusammenarbeit in ganz Europa geschaffen werden solle.

In einer weiteren Ansprache vor westdeutschen Offizieren erläuterte de Gaulle die verbesserten Möglichkeiten in der Verteidigung und der militärischen Forschung, die durch eine Kooperation beider Staaten geschaffen würden und hegte erneut den Wunsch nach einer Solidarität der Waffen gegenüber dem gemeinsamen Feind, der Sowjetunion.

Zum Abschied drückte der General mit einem Zitat des Schriftstellers Carl Zuckmayer (1896-1977) seine Auffassung vom neuen Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich aus:

„War es gestern unsere Pflicht, Feinde zu sein,
Ist es heute unser Recht, Brüder zu werden.“

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Hamburg: Reisetag 4 im Detail

Charles De Gaulle - Deutschlandreise 1962

Der vierte Tag seiner Deutschlandreise führte den französischen Gast nach Hamburg. Zwar galten die Hamburgerinnen und Hamburger eher als anglophil und nüchtern, dennoch bereiteten sie de Gaulle einen feierlichen Empfang. Etwa 30.000 Menschen versammelten sich vor dem Rathaus, wo der General spontan ein Fenster öffnete und der erstaunten und jubelnden Menge ein „Es lebe Hamburg! Es lebe Deutschland! Es lebe unsere deutsch-französische Freundschaft!“ zurief.

In einer Rede vor etwa 8.000 Leuten im Audimax der Universität Hamburg betonte der Franzose, dass er seine Reise im Zeichen der Freundschaft unternehme. Er machte deutlich, dass die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich notwendig sei, da sie sich fest in den Herzen der Menschen verankert finde, und bestätigte, dies in den vorangegangenen Tagen selbst gesehen zu haben. Das deutsch-französische Bündnis solle laut de Gaulle dabei nur das Fundament für eine vertiefte Zusammenarbeit in ganz Europa schaffen.

Später am Tag wurde der französische Präsident in der Führungsakademie der Bundeswehr, in Nienstedten bei Hamburg, vom deutschen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (1915-1988) empfangen. In einer Rede vor westdeutschen Offizieren erläuterte der General, dass eine Kooperation beider Staaten zu verbesserten Möglichkeiten in der Verteidigung und der militärischen Forschung führe. Er äußerte den Wunsch nach einer Solidarität der Waffen gegenüber der Sowjetunion, die sowohl Deutschland als auch Frankreich bedrohe.

Seine Auffassung vom neuen Verhältnis zwischen beiden Ländern drückte de Gaulle sinnbildlich in einem deutschsprachigen Zitat des Schriftstellers Carl Zuckmayer (1896-1977) aus: „War es gestern unsere Pflicht Feinde zu sein / Ist es heute unser Recht Brüder zu werden.“

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