Tag 3: De Gaulle und die Arbeiter

Applaus von der Arbeiterschaft

An Bord der MS Deutschland reiste de Gaulle am 6. September nach Düsseldorf und nach einer kurzen Ansprache

„Es lebe Düsseldorf!
Es lebe Deutschland!
Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!“

weiter nach Duisburg-Hamborn. Dort besuchte er die August-Thyssen-Hütte, die stellvertretend für die deutsche Kohle-, Eisen- und Stahlindustrie das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg repräsentierte. Zudem stellte dieser Industriezweig durch die EGKS und die EWG eine gelungene Form der europäischen Integration dar.

In einer Rede vor rund 4.000 Arbeiterinnen und Arbeitern drückte de Gaulle seine Überzeugung aus, dass von den hiesigen Fabrikhallen – in der Vergangenheit Motor der deutschen Kriegsmaschinerie – für Frankreich keinerlei Gefahr mehr ausgehe.

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Düsseldorf und Duisburg: Reisetag 3 im Detail

Charles De Gaulle - Deutschlandreise 1962

Am Morgen des 6. September fuhren de Gaulle und Adenauer an Bord der MS Deutschland von Köln rheinabwärts Richtung Düsseldorf. Nach einer offiziellen Begrüßung durch den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Franz Meyers (1908-2002) verabschiedete sich der Bundeskanzler zunächst von de Gaulle. Der General hielt erneut eine kurze Ansprache an die lokale Bevölkerung und erneut  wurde seine örtlich angepasste Parole „Es lebe Düsseldorf! Es lebe Deutschland! Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!“ begeistert aufgenommen.

Nach seinem Besuch in Düsseldorf reiste de Gaulle mit der MS Deutschland weiter bis Duisburg-Hamborn, wo er die August-Thyssen-Hütte besuchte. Die Thyssen AG, äußerst erfolgreich im Kohleabbau und in der Eisen- und Stahlindustrie, stand stellvertretend für das deutsche Wirtschaftswunder nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Außerdem repräsentierte dieser Industriezweig durch die EGKS und die EWG eine Form gelungener europäischer Integration.

In einer riesigen Werkhalle wurde de Gaulle von rund 4.000 Arbeiterinnen und Arbeitern begrüßt und gefeiert. Erneut hielt er eine Rede in deutscher Sprache, in der er sein Interesse an der „ausgezeichneten Organisation“, den „modernen Anlagen“ und der „blühenden Technik“ bekundete. De Gaulle drückte außerdem seine Überzeugung aus, dass von diesen Fabrikhallen, die in der Vergangenheit den Motor der deutschen Kriegsmaschinerie bildeten, für Frankreich keinerlei Gefahr mehr ausgehe. Vielmehr, so de Gaulle, würden beide Völker nun an den gleichen Zielen arbeiten, nämlich „den freien Menschen Frieden, Würde und Glück zu gewähren“ – eine „Revolution“, verglichen mit dem deutsch-französischen Verhältnis der Vergangenheit. Unter dem Applaus der begeisterten Arbeiterschaft verabschiedete sich de Gaulle mit einem „Auf Wiedersehen, meine Herren!“.

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